Meine Reise in der deutschen Sprache

Die Autorin, Tannia E. Ortiz-Lopés, erzählt über ihren Erfahrungen, sowie ihren spaßvollen Erfolgen und Lernschwierigkeiten mit der deutschen Sprache.  Außerdem gibt sie nützlichen Rat, um diese wundervolle Sprache einfache zu lernen. Eine humorvolle Erzählung!

Meine Reise in der deutschen Sprache bestand aus einer Mischung von spaßvollen Erfolgen und Lernschwierigkeiten. Selbstverständlich, je jünger man ist, desto schneller lernt man.  Allerdings bedeutet es nicht, dass ältere Leute es meiden sollten. Im Lauf der Zeit haben viele Wissenschaftler neue Methoden zum Lernen entwickelt. Ich teile mit Ihnen, wie ich mit 41 Jahren, begann Deutsch zu lernen. Geben Sie nicht auf! Vielleicht helfen Ihnen meine Erfahrungen und Vorschläge, um den Lernprozess spaßvoll zu gestalten.

Zuerst besuchte ich einen Deutschkurs für Anfänger bei der Volkshochschule. Dort lernte ich Leute im unterschiedlichen Alter, Ländern und Religionen kennen. Im Kurs machte ich gute und schlechte Erfahrungen mit den Teilnehmern. Unsere Gruppe bestand aus Jugendlichen und Erwachsenen. Insgesamt waren wir 20 Leute, die meisten weiblich waren. Die Jugendlichen langweilten sich und sprachen leise Englisch miteinander. Gleichzeitig versuchten die anderen alles so schnell wie möglich zu verstehen und ganz bewusst Deutsche zu sprechen. Es war eine riesige Herausforderung für unsere Lehrerin. Der Gruppenunterricht hat Vor-und-Nachteile. Der wichtige Vorteil für mich war, dass ich dort meine drei heutige Freude lernte kennen. Aber der große Nachteil war, dass es mir wegen der flüsternden Jugendlichen und der Größe der Gruppe fiel schwer, mich zu konzentrieren.

Ansonsten bemerkte ich, dass mir die richtige Aussprache der Wörter mit Umlaut schwerfällt. Diese Wörter sind als phonetische Zwielaute oder Diphthonge bekannt: „Ä“ (ae), „Ö“ (oe), und „Ü“ (ue). Sie sind eine riesige Herausforderung und große Schwierigkeiten für Anfänger.  Das Hauptproblem ist, wenn man zwei Wörter, die verschiedene Bedeutung haben, verwechselt, manchmal befindet man sich in einer peinlichen oder lustigen Situation.  z.B. „der Jager“ oder „der Jäger“. Der Jager ist ein kleines dreieckiges Segel. Jedoch der Jäger ist eine Person, die auf die Jagd geht.  Noch eine „schon“ oder „schön“  „Schon“ betone die Zeit „wann?“ >>Michi ist schon fünfzig.<<  „Schön“ bedeutet, wie etwas aussieht. >>Wie schön leuchtet der Morgenstern.<<

Assoziatives Denken ist wirklich empfehlenswert, um diese außergewöhnliche Vokale mit Umlaut zu lernen. „Ä“ – das Mädchen. Ich denke immer an ein breites Lächeln. „Ö“– das Öl. Es klingt wie ein Affe: „uh,uh,uh“ und „Ü“ – über. Ich denke an den spanischen Buchstaben „ñ“, weil es für mich Nasal klinge. Außerdem kitzeln solche Wörter meine Nase.

Zurück zum Kurs. Nach allen diesen schlechten Erfahrungen, kam ich auf die Idee, die Frauen beim Kaffeeklatsch zu treffen. Jedoch trafen wir uns natürlich, nur wenn unsere Lehrerin dabei war, damit sie unser Deutsch korrigieren konnte. Nachher war es bemerkbar, wie sich unser Deutsch deutlich verbessert hat. Der Kaffeeklatsch ist wirklich empfehlenswert, um die Aussprache zu verbessern.

Nachdem ich mich ein bisschen sicherer mit der Sprache gefühlt hatte, versuchte ich meinen Wortschatz zu erweitern. Ich verrate Euch drei preiswerte Vokabelquellen, die mir halfen: (1) das Werbeprospekt den verschiedenen Geschäften. Dadurch lernte ich viele alltäglichen Wörter. Zusätzlich bekommen Sie sie jede Woche kostenlos! Da musste ich immer beachten, dass am meisten der Artikel fehl. Trotzdem war es eine super Übung; (2) zweisprachige Kreuzworträtsel, damit übte ich deutsche und englische Wörter. Manchmal fand ich auch ein neues englisches Wort; (3) daneben empfehle ich das Sprachlernspiel: Wort-Sudoku: „Wodoku“, eine Variante des japanischen Sudoku. Ich lernte, z.B. dass die Monate und die Tage Maskulinum sind: der Januar, der Mai, der Sonntag, der Freitag und usw.

Das Lesevergnügen kam, nachdem ich genug Vokabeln gelernt hatte. Ich las gern Kinderbücher und dadurch übte ich die Basisgrammatik und Vokabeln stressfrei! Ich schlage vor, Kinderbücher ab der dritten Klasse zu lesen. Eine besondere Empfehlung ist die Sprachzeitschrift, Deutsch Perfekt, wo man Artikel auf verschiedenem Niveau, sowie Vokabel und Übungen finden.  Bitte, halten Sie sich fern von den Tageszeitungen, die meisten sind voll von Grammatikfehlern. Eine Empfehlung von einer ehemaligen Deutschlehrerin.

Jetzt kommen wir zu meiner großen Herausforderung: dem Satzbau. Obwohl der Satz aus vier verschiedenen Satzgliedern: Subjekt (Nomen), Prädikat, Objekt und Ergänzungen besteht, ihre Verwandtschaft komplizieren den Satzbau. Aber fürchten Sie sich nicht, es ist ein interessantes und auflösbares Enigma. Man braucht nur zu wissen, wie sie allen zusammenhängen. Ich fange mit der Deklination der folgenden Satzglieder: der Artikel, das Nomen (Substantive), das Pronomen und das Adjektiv an. Zum Glück rudere ich nicht allein. Es ist problematisch, wenn sie das Genus (Geschlecht) und der Kasus nicht wissen. Ich betone, wie wichtig es ist, der Artikel, die drei Genera: Maskulinum (der), Femininum (die), Neutrum (das), der Numerus: Singular/Plural, sowie die vier Kasus (Fälle): Nominativ (N), Akkusativ (A), Dativ (D) und Genitiv (G) zu lernen. Ein Beispiel des Numerus: Maskulinum: der Hund (Sing)/die Hunde (Pl); Femininum: die Banane (Sing.)/die Bananen (Pl). Neutrum: das Auto (Sing)/die Autos (Pl). Ebenso kompliziert ist die Deklination der Artikel im Satz. Wenn Sie die Artikel des Nomens nicht richtig lernen, dann können Sie ihn nicht deklinieren, um einen ordentlichen Satz zu schreiben. Darum müssen Sie alles wieder verlernen. Sinnvoll wäre es, wenn Sie die Endung des Genus, wie ein Akronym lernen. Danach ist es einfacher, die Deklination zu lernen.

Nominativ: R.E.S.E.: (M) der Hund; (F) die Blume; (N) das Haus; (Pl), die Kinder

Akkusativ: N.E.S.E.(M) den Hund; (F) die Blume; (N) das Haus; (Pl) die Kinder

Dativ: M.R.M.N.: (M) dem Hund; (F) der Blume; (N) dem Haus; (Pl) den Kindern

Genitiv: S.R.S.R.: (M) des Hundes; (F) der Blume; (N) des Hauses; (Pl) der Kinder

Leider gib es kein Akronym, um die Adjektive Deklination zu lernen, aber es ist auffällig.

Nominativ:     (M) -e; (F) -e; (N) -e;  (PL) -en

Akkusativ:      (M) -e; (F) -e; (N) -e;  (PL) -en

Dativ:              (M) -en; (F) -en; (N) -en; (PL) -en

Genitiv:          (M) -en; (F) -en; (N) -en; (PL) -en

Dann trat ein weiteres Problem auf: das nomadenhaften Verb. Im Deutsch steht das Verb nicht immer an der zweiten Position. Jedoch noch schlimmer sind die trennbaren Verben oder die Deutsche Parenthese, wie sie Mark Twain nannte. >>Die Deutschen kennen noch eine weitere Form der Parenthese, die sie herstellen, indem sie ein Verb spalten und die eine Hälfte an den Anfang eines spannenden Kapitels setzen und die andere Hälfte an den Schluss[1].<< Außerdem musste ich beachten, dass die Stellung des Verbs richtet sich nach der Satzart richtet. Darum musste ich die verschiedenen Satzarten lernen. Auf jeden Fall es ist es gut zu wissen, dass auch der berühmte Mark Twain Schwierigkeiten hatte, Deutsch zu lernen.

In Konkurrenz zum Verb stehen die sogenannten „TEKAMOLO“ Adverbien Ergänzungen. Die machten mir große Schwierigkeiten, denn diesen Satzgliedern etwas anders als in Spanisch, meiner Muttersprache oder Englisch positioniert werden.  Die TEKAMOLO Adverbien bieten nützliche Informationen an, um das Enigma zu lösen. zB. TE = Tempus (wann?), KA= Kasual (warum?), MO = Modal (wie?) und LO = Lokal (wo?)  Hilfreich wäre, wenn Sie die Satzteile auf Karten schreiben, sodass Sie die verschiedenen Satzarten üben könnten. Eine andere sinnvolle Methode ist, alle diese verschiedenen Satzarten ein nach dem anderen in eine Tabelle zu schreiben. Darin kann man die unterschiedliche Wortstellung deutlich sehen.

Subjekt + Prädikat:

Das Kind schläft.

Die Sonne scheint.

Es regnet.

Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt:

Ich erkenne den Mann.

Ich kenne den Film.

Es freut mich, dass…

Subjekt + Prädikat + Dativobjekt:

Ich antworte der Reporterin.

Das Buch gehört meinem Freund.

Es scheint mir, dass…

Subjekt + Prädikat + Dativobjekt + Akkusativobjekt:

Ich schicke meinem Freund eine Karte.

Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt + Dativobjekt:

Ich schicke sie (die Karte) ihm. (meinem Freund)

Subjekt +Prädikat + Präpositionalobjekt:

Ich warte auf dich. (Akk)

Ich warte auf den Bus. (Akk)

Er spricht mit dir. (Dat)

Subjekt + Prädikat + Dativobjekt + Präpositionalobjekt

Ich danke dir für deine Hilfe.

Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt + Präpositionalobjekt

Ich bitte dich um einen Rat.

Subjekt+ Prädikat + Temporal+Kausal+Modal+Lokal (TEKAMOLO)+Ende (teil des Prädikats)

Ich war letztes Jahr aus Liebe ziemlich spontan nach Australien ausgewandert.

Glücklicherweise haben wir die schwierigen Satzglieder und ihre Wortstellung hinter uns gelassen. Jetzt können wir etwas entspannen.

Ich hoffe, dass Sie ein paar neue Tipps von mir gelernt haben. Geben Sie nicht auf. Es lohnt sich diese komplexe, wunderbare Sprache zu lernen!

[1] https://www.unterblicken.de/bilder/twain-schreckliche-dt-sprache.pdf

Author: Tannia Ortiz-Lopés

Tannia E. Ortiz-Lopes is a Puerto-Rican, trilingual, multi-genre, Christian author. Furthermore, she is a stock photographer, public speaker, freelance book reviewer, songwriter, bag designer, and hobby historian. Languages: Spanish, English, and German. Author's website: www.timewithtannia.com

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